Passions of Paradise – Mein Job

Ich arbeite bei einem Unternehmen, das täglich Touren zum Great Barrier Reef anbietet. Wie ich dazu gekommen bin, erzähle ich euch heute:

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Das Datum ist ganz schön falsch

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Bereits von Melbourne aus hatte ich meine Tour zum Great Barrier Reef gebucht, ein Open Date Ticket, was ich vor zwei Wochen am  Sonntag, den 2. Oktober 2016, eingelöst habe.
Das Great Barrier Reef hat mich ziemlich beeindruckt und auch die Tour im Allgemeinen, die Atmosphäre auf dem Boot usw. Irgendwie hatte ich nach dem Trip das Gefühl, dass ich nicht das letzte Mal am Reef sein würde und ich sollte Recht behalten!

Als wir wieder in Cairns angekommen waren, bin ich – teils spaßeshalber, teils weil ich es ernst meinte – zum Skipper gegangen und habe ihn einfach gefragt, ob er zur Zeit irgendwelche Jobs anbietet. Und mal wieder hatte ich Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen zu sein und nach einem kurzen Gespräch stand fest: Ich kann am nächsten Tag wieder kommen und einen Probe-Tag machen.

Gesagt, getan. Am nächsten Tag hatte ich meinen Probetag, bei dem ich mir den Job angucken konnte und bei dem beurteilt wurde, ob ich für ihn geeignet bin. Meine Aufgaben sind sehr vielfältig und beinhalten vor allem sehr viele organisatorische Aspekte. Es ist zwar anstrengend von 6.50 Uhr bis 17.20 Uhr auf dem Boot zu sein und die meiste Zeit über recht beschäftigt zu sein, aber es macht natürlich auch ziemlich viel Spaß, den Arbeitsplatz direkt beim großartigen Great Barrier Reef zu haben und zwischendurch mal eine kleine Runde schnorcheln zu gehen 🙂

Am darauf folgenden Tag bekam ich dann auch schon die Nachricht: „Du hast den Job!“ und ich war überglücklich!

Dabei muss man sagen, dass ich wirklich Glück hatte, denn das Unternehmen brauchte neue Mitarbeiter, vor allem weibliche, da zwei Mädels, die denselben Job an Bord gemacht haben, dieses Wochenende das Unternehmen verlassen haben und weiterreisen. So hatte ich zwei Wochen, um mich einzuarbeiten und mir von den beiden alles abzugucken!

Hier mehr Details zum Job selbst:

Ich arbeite mindestens 2 Tage die Woche. Alles was über 4 Tage in der Woche hinausgeht wird als „freiwillig“ bezeichnet, aber normal bezahlt (da es dann insgesamt über 40 Stunden sind). Normal sind 5 Tage die Woche.

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Der Job ist unterteilt in zwei verschiedene „Unterjobs“:
1. Purser: Eine Art Hostess, an die sich die Passagiere wenden, wenn sie Fragen haben, etwas aus der Bar wollen oder am Ende des Tages bezahlen wollen, während ich gleichzeitig dafür sorge, dass der ganze Papierkram im System landet, damit jeder nur für das bezahlt, was er auch gemacht hat (vor allem geht es hierbei um die Tauchgänge). Des weiteren muss ich dafür sorgen, dass die Bar immer voll aufgefüllt ist und am Ende vom Tag auch die Vorräte wieder aufgestockt werden. Wir steuern jeden Tag zwei verschiedene Locations an und vor jeder halte ich ein Briefing ab, bei dem ich einige Regeln und Tipps zum Schnorcheln erkläre. Bei der ersten der beiden Schnorchel und Tauch Locations bin ich der sogenannte Lookout, das heißt ich stehe auf dem Dach und überprüfe mit Handsignalen, dass es jedem gut geht und keiner mit dem Motorboot abgeholt oder gerettet werden muss. Bei gutem Wetter, wenn es warm ist und ein bisschen Wind geht, ist dieser Part vom Job sehr schön, auch wenn man ca. 1h extremst konzentriert sein muss, da man viel Verantwortung in dieser Zeit trägt. Beim Mittagessen helfe ich dem Koch, die (sehr leckeren!) Salate aufzufüllen und, wenn wir zur zweiten Location gelangen, bin ich für das Saubermachen im Innenbereich zuständig, d.h. Tische wischen, Staubsaugen, Mülleimer ausleeren usw. Danach beginnt der stressigere Teil vom Job: Überprüfen, dass alle Angaben richtig im System sind und dann dafür sorgen, dass alle ihre Rechnungen bezahlen. Das kann sich über 2h hinziehen und meist ist man erst kurz vor Ankunft im Hafen fertig damit. Im Hafen angekommen, geht es dann wieder ans Auffüllen der Vorräte..
2. „Dishes and Beach“ ist genau das, was der Name schon erahnen lässt: Küchenhilfe und Schnorcheltour-Leiter! In der Küche bereitet man zum Beispiel Obstteller o. ä. vor und ist für das Spülen zuständig. Kein schwerer Job, aber man muss lernen, schnell und seefest zu sein. Die Küche – ja es wird an Bord täglich frisch gekocht – befindet sich in einem der beiden Rümpfe und dadurch hat man kaum die Möglichkeit auf den Horizont zu starren, um Seekrankheit zu vermeiden. Doch der Körper gewöhnt sich recht schnell an die anfangs ungewohnten Bewegungen des Schiffes. Ich hatte nur an den ersten beiden Tagen ein mulmiges Gefühl im Bauch und seither keine Probleme mehr. Allgemein an Bord gilt auch für die Crew: Wer sich nicht gut fühlt geht aufs hintere Deck und bleibt dort. Es bringt ja keinem was, wenn es immer schlimmer wird und sich die betreffende Person nicht gut fühlt. Zurück zum Job: Die Schnorcheltour heißt im Prinzip mit einem Rettungsring unsichere Passagiere durchs Wasser zu ziehen/ sie beim Schnorcheln zu begleiten und ihnen hier und da ein paar Fakten über das Great Barrier Reef, die Korallen oder die Fische zu erzählen. An manchen Tagen ein einfacher Job, wenn alle selber schwimmen können und den Rettungsring nicht benötigen. Allerdings kommt es durchaus auch vor, dass man als einzelne Person für drei weitere Personen Taxi spielen darf. Nichtsdestotrotz hat man in diesem Teil des Jobs die Möglichkeit ziemlich oft am GBR zu schnorcheln, was an und für sich einfach großartig ist!

Einige werden sich nun fragen, wo der Haken an diesem Job ist oder ob es irgendwelche versteckten Bedingungen gibt.
Die einzige Bedingung ist die folgende: Man muss bereit sein, auf seinen Dive Master, ein Tauchzertifikat, hinzuarbeiten und mindestens 4 Monate dort zu bleiben. Das ist für mich nicht wirklich eine Bedingung, sondern nur noch ein weiterer Grund, weshalb ich diesen Job so cool finde. Am Ende habe ich dann nämlich nicht nur Geld verdient, sondern auch international anerkannte Tauchzertifikate! Dabei läuft es folgendermaßen: Ich muss die Kurse für die Zertifikate selber bezahlen, werde aber gleichzeitig in meinem Job schon bezahlt wie ein richtiger Dive Master, und dabei kann ich mir die Kurse so einteilen, dass ich ein paar Wochen arbeite, Geld anspare und dann den Kurs mache, wieder arbeiten, nächster Kurs usw.. 🙂

Dass ich dafür 4-6 Monate in Cairns bleiben werde, ist für mich nicht wirklich ein Problem, da ich mich hier sehr wohl fühle. Rund um Cairns gibt es für mich auch noch vieles zu entdecken, so dass es mir an meinen freien Tagen nicht langweilig werden wird! Außerdem habe ich eine Kündigungsfrist von einer Woche, also sollte ich wirklich todunglücklich in dem Job sein, kann ich auch recht schnell weiterziehen.

Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, habe ich in den letzten zwei Wochen kaum die Zeit gefunden, euch auf dem Laufenden zu halten, aber wie sagt man so schön? Wenn man nichts hört, dann ist meistens alles gut 😉

Bis Bald!

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