Wracktauchen – die SS Yongala

Ein Trip auf den ich mich schon gefreut hatte seit ich mit dem Tauchen im letzten November angefangen habe, denn diese Tauchlocation zählt zu den Top 10 der besten Wracktauchgänge der Welt und diese Bezeihnung hat sie definitiv verdient!

Früh morgens ging es dann los und bei dem tollen Wetter das wir hatten, hat es ca. drei Stunden gedauert bis wir ankamen. Klingt zwar lang, ist es aber nicht, denn es gibt einem genügend Zeit, die Crew und die anderen Taucher kennenzulernen und mit Briefings auf die bevorstehenden Tauchgänge vorbereitet zu werden. Außerdem konnten wir so am Horizont Humpback Whales, Buckelwale die in den wärmeren Norden ziehen, sehen. Echt beeindruckend wenn die aus dem Wasser herausspringen!
Das Unternehmen Adrenalin Dive wurde mir von einer guten Freundin in Cairns empfohlen, die schon seit einigen Jahren als Travel Agent arbeitet und mit diesem Trip die besten Erfahrungen gemacht hat. Zwar gibt es auch ein Unternehmen, welches von Ayr aus startet und damit näher am Wrack ist, mit diesem hatte sie jedoch nicht ganz so gute Erfahrungen gemacht. Das ist übrigens auch ein Tipp an andere Traveller: Vertraut ruhig auf die Meinung eurer Freunde und Bekannte, das macht es auch leichter sich in der großen Auswahl an Trips an der Ostküste, einen Überblick zu verschaffen.

Zurück zum Tauchen. Hier erstmal ein Überblick über die Geschichte des Schiffs selber, welche uns von der tollen Crew erzählt wurde und die ich versuchen werde so gut wie möglich wiederzugeben:

Die SS Yongala, genannt SS für Steam Ship (Dampfschiff) und Yongala nach einem kleinen Ort im Süden Australiens. Gebaut im Jahre 1903 in England, gesunken durch einen Zyklon im Jahre 1911 mit 121 Passagieren an Bord. Die Crew kommentierte das wie folgt: „The British just make the best wrecks!“
Ursprünglich 116m lang, 50m weit und 10m hoch. Liegt nun drei Stunden vor Townsville und ist von Hunderten von Fischen und großen Schwärmen umgeben. Der Meeresgrund ist hier ca. 29m tief und der höchste Teil des Bootes liegt bei etwa 17m Tiefe. Durch den Zyklon Yasi im Jahre 2011 hatte sich die Stellung des Schiffs noch ein bisschen verändert, es hat sich noch mehr zur Seite geneigt. Und einige der angewachsenen Pflanzen sind beschädigt worden was nicht unbedingt schlecht ist, wie uns erklärt wurde, da so die ursprüngliche Struktur und Form des Riffs wiedererkannt werden kann. Das Betreten des Schiffes ist verboten, da ansonsten Sauerstoff in den Innenraum gelangen würde, wodurch das Schiff anfangen würde zu rosten.
So liegt es schon seit über 100 Jahren auf dem Meeresboden und ist recht gut konserviert.

Übrigens hat eine der ersten Personen die das Schiff begangen haben, ein Deutscher aus Townsville, das meiste so gelassen wie es war. Bis auf den Propeller, der war viel wert und wurde verkauft.
Der Safe wurde außerdem hochgeholt und angeblich  sei nichts als Schlamm darin gewesen ? (ist wohl in der eigenen Tasche gelandet..)
Heutzutage ist es eines der Top 10 tauchbaren Wrack der Welt und seine Geschichte hat viele Ähnlichkeiten zu der der Titanic. Bis auf den Unterschied dass man hier tauchen kann natürlich und dass es kein Eisberg war der es zum Sinken gebracht hatte.

Hier nun einige Videos vom Tauchen selber. Mein Dive Buddy, Craig, ein australischer Tauchlehrer, hatte eine Kamera dabei.

Und nun der Hammer! Wir haben Buckelwale unter Wasser singen gehört! Einige haben sogar einen gesehen und es geschafft ein Foto zu machen.. Die Folgenden Fotos sind demnach nicht meine eigenen, sie wurden von Jacob Carmen Quinlan gemacht. Vielen Dank für das Teilen der Bilder!

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Das war so ein unglaubliches Erlebnis, glaubt mir. Und auch sonst war alles an den beiden Tauchgängen überwältigend. Die Masse an Fischen die wir gesehen haben und die Artenvielzahl rund um ein Wreck überstieg meine kühnsten Erwartungen! Wir haben Eagle Rays und Bull Rays sowie viele viele Baracudas und Nanny Guys gesehen. Aber auch Maori Wrasse und große Grouper waren anwesend. Und so so vieles mehr! Puffin Fish, Sea Snakes, etc. . Echt ein Traum! (Leider kenne ich kaum deutsche Namen der Tiere, da ich ja in Australien erst mit dem Tauchen angefangen habe) Diese Vielzahl liegt daran, dass es rund um das Wrack herum nicht viele andere Strukturen im Meer gibt die den Fischen ein Zuhause bieten könnten. Das nächstgelegene wäre wahrscheinlich das Great Barrier Reef selber. Daher sammelt sich alles hier am Schiffwrack welches in dem Sinne ein künstliches Riff darstellt.

 

Also wie gesagt, ich hatte einen echt guten Tag und würde diesen Trip auf jeden Fall weiterempfehlen. Auch das Unternehmen, Adrenalin Dive, sowie die ganze Crew waren von Anfang bis Ende sehr professionell und konnten viele Informationen bereitstellen!
Vielen Dank dafür!

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